Die Preisträger
Der mit 7.500 Euro dotierte Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm geht an
Gesa Marten für den Schnitt an
pereSTROIKA - umBAU einer Wohnung (R: Christiane Büchner).
Die Begründung der Jury:
Wir sehen einen Film, der mit einem überzeugenden filmischen Konzept menschliche Beziehungen mit gesellschaftlichen Umwälzungen verknüpft. Der Schnitt führt uns mit sicherer Hand durch den chaotischen Prozess eines Wohnungsverkaufs in Russland, zeigt uns die Konflikte zwischen den Bewohnern und die skurril anmutenden Verhandlungsstrategien der Maklerinnen. Mit sparsamen Mitteln, großem Vertrauen in die Protagonisten, einem Gefühl für den Raum und dem Blick für situative Momente strukturiert die Montage das scheinbar undurchschaubare Geflecht von Forderungen, Erwartungen und Notwendigkeiten, ohne dabei in Klischees zu verfallen.
Eine lobende Erwähnung ging an
Mechthild Barth und
Mathias Dombrink für
NoBody's Perfect (R: Niko von Glasow).
Die Begründung der Jury:
Den Editoren gelingt es, aus einer Fülle schwierigen Ausgangsmaterials eine Dramaturgie für den Film zu entwickeln. Auf berührende Weise zwingt uns die Montage zu einer Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Tabus. Die omnipräsente Überfigur des Regisseurs wird durch die Ausdifferenzierung seiner Protagonisten in die Schranken verwiesen.
Der Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm
Seit 2004 ist es Film+ dank der Unterstützung des
Kulturwerks der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst möglich, auch die dramaturgisch hoch anspruchsvolle Montageleistung im Bereich des Dokumentarfilms angemessen zu würdigen. Mit einem gleichwertig mit 7.500 Euro dotierten Schnitt Preis wird die beste Editorenleistung an einem deutschen Dokumentarfilm des letzten Jahres ausgezeichnet.
Die bisherigen Preisträger des
Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm sind
Inge Schneider (2004) für ihren Schnitt an
Die Spielwütigen,
Gesa Marten und Bettina Braun (2005) für
Was lebst du?,
Jean-Marc Lesguillons (2006) für
Horst Buchholz – Mein Papa und
Anja Pohl (2007) für
Die Unzerbrechlichen.
Ginés Olivares und Wolfgang Reinke (2008) für
Nicht böse sein!
Wer von den
nominierten Editoren den Preis in diesem Jahr mit nach Hause nehmen darf, entscheidet sich am 30. November, wenn in Köln die Schnitt Preise verliehen werden.
Das Nominierungsverfahren
Nominiert werden Dokumentarfilme, die zwischen dem 1. September des Vorjahres und dem 31. August des Veranstaltungsjahres im Kino ausgewertet wurden; dabei kommen rein deutsche Produktionen und deutsche Majoritäts-Koproduktionen in Frage.
Das System ist das gleiche wie beim Schnitt Preis Spielfilm: Die
Vorauswahl treffen auch hier die künstlerischen Leiter von Film+. Ein separates fünfköpfiges Gremium, bestehend aus erfahrenen Editoren, sichtet den Pool von zwölf bis fünfzehn Filmen und legt anschließend gemeinsam die fünf
Nominierungen in Köln fest, die während Film+ dem Publikum und der Hauptjury vorgeführt werden.